Performance Programm: LIVE:RESPONSE

09.01.2011

Performance Programm: LIVE:RESPONSE

Herman Kolgen_INJECT
Herman Kolgen_INJECT

Das diesjährige Performanceprogramm der transmediale bewegt sich an den Schnittstellen zwischen Realwelt und Mediensphäre, zwischen Liveness und Reproduktion, zwischen Virtuellem und Physischem. Auf insgesamt drei Bühnen werden im Laufe des Festivals verschiedene Medienformationen im HKW angeschaltet und in experimentellen Versuchsanordnungen zu ihren jeweiligen Live-Potentialen befragt.

Mit Performances von: Herman Kolgen, Cécile Babiole & Vincent Goudard, Daito Manabe, People Like Us, Fair Use, Ei Wada, Rosa Menkman, Tina Tonagel, Preslav Literary School, Eosin, Dorothy of the Day, TOUR de VINYL u. a.

Durch den mobilen, ständig verfügbaren Zugriff zum konstanten Datenstrom haben sich Raum und Zeit scheinbar in Real-Time aufgelöst und die Mediengesellschaft live-geschaltet. Diese Liveness ist nicht mehr an die Präsenz realer Körper an konkreten Orten gebunden, sondern bezieht sich vor allem auf Dimensionen der Zeitlichkeit und die Determination von Prozessen. Sie berührt damit zentrale Fragen sowohl der nicht-medialen, als auch der medialisierten Wahrnehmung und verschaltet Realwelt und Mediensphäre.

 

Dabei setzten überhaupt erst die technischen Aufzeichnungs- und Wiedergabemedien der vorgegebenen Liveness die Möglichkeit einer zeitversetzten und ortsungebundenen Kunstrezeption entgegen und brachten so den Begriff live als vorher nicht benötigtes Unterscheidungsmerkmal in die Welt. Im Zeitalter der digitalen und vernetzten Liveness haben wir es nun zusehends mit hybriden Medienformaten zu tun, deren Dimensions- und Körperlosigkeit zugleich eine Sehnsucht nach dem Analogen und dem Affekt, nach physischen Erlebnissen und kollektiven Erfahrungen auszulösen scheint.

 

An genau diesen Schnittstellen zwischen Realwelt und Mediensphäre, zwischen Liveness und Reproduktion, zwischen Virtuellem und Physischem bewegt sich das diesjährige Performanceprogramm der transmediale. Im Laufe des Festivals werden verschiedene Medienformationen angeschaltet und in experimentellen Versuchsanordnungen zu ihrem jeweiligen Live-Potential befragt. Die Künstler demonstrieren die vielfältigen Spielarten der Interaktion mit den Materialitäten verschiedener Datenträger und unterschiedlichen Formen des Zusammenschlusses von Körpern und Medien, aber auch des Umgangs mit den Archiven der Erinnerung und den beständig anwachsenden Reservoirs verfügbarer audiovisueller Medieninhalte.

 

Sandra Naumann, Programme Curator, Performance

 

In diesem Jahr widmen sich sowohl transmediale als auch CTM der Beschaffenheit von Live- und Echtzeitmedien, wodurch sich in Performance- und Diskursprogramm beider Festivals zahlreiche inhaltliche Anschlüsse ergeben.


Außerdem gibt es sechs von transmediale und CTM gemeinsam präsentierte A/V-Performances.

 

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