State / s of Emergency

State / s of Emergency

Date: 
31.01.2009 17:30
Edition: 
2009
Format: 
Screening

Neben einer geographischen Bedeutung kann DEEP NORTH auch als Metapher zur Beschreibung des Zustands einer Lähmung aufgefasst werden, von welcher sowohl Einzelindividuen als auch ganze Staaten betroffen sein können.

Neben einer geographischen Bedeutung kann DEEP NORTH auch als Metapher zur Beschreibung des Zustands einer Lähmung aufgefasst werden, von welcher sowohl Einzelindividuen als auch ganze Staaten betroffen sein können:

Als Folge eines teilweisen oder völligen Kontaktverlustes mit der Außenwelt – dem Anderen – entsteht eine hermetische Situation, deren Isolationscharakter den landläufig bekannten Klischees der Einsamkeit des hohen Nordens entspricht. Auf die politische und soziale Ebene übertragen, zeigt das Konzept des ‚Nordens’ ebenfalls seine Gültigkeit, denkt man nur an Beispiele aus der jüngeren und jüngsten Geschichte, wie den Kalten Krieg und die Errichtung der Berliner Mauer, oder an die fortdauernde Konfliktsituation im Nahen Osten.

Leben unter solch extremen Bedingungen wirkt sich zwangsläufig auf zwischenmenschliche Beziehungen aus: Soziale und emotionale Bindungen halten dem unwirtlichen Klima auf Dauer nicht stand; ihre graduelle Auflösung
versetzt den Einzelnen in einen psychischen Notzustand.

Mit der Interpretation von DEEP NORTH als soziale Metapher betonen die von Argos- Centre for Art and Media präsentierten Videoarbeiten die Notwendigkeit von Wandel. Die Umsetzung neuer Ideen, gemeinsam mit der Veränderung der herrschenden Kräfteverhältnisse im Sinne einer gerechteren Verteilung bringt das Eis schließlich zum Schmelzen, sowohl in privater als auch in politischer Hinsicht.

Hans op de Beeck
The Stewarts have a party
be, 2006, 4:19

Nicolas Provost
Yellow Mellow
be, 2002, 2:38

Hans op de Beeck
Coffee
be, 1999, 3:12

Adam Leech
Silver Leaf
be, 2007, 6:00

Dora Garcia
Zimmer, Gespräche
de, 2006, 28:09

Herman Asselberghs
Altogether
be, 2008, 17:38

Vincent Meessen
A broken rule
be, 2007, 2:06

kuratiert und präsentiert von

Marlene Rigler

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