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07.12.2012

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Was war der User? Indem wir Foucaults berühmte Analyse des Autors paraphrasieren, können wir fragen, welche Formen des kulturellen Imaginären uns die „User-Funktion“ bietet.

Was war der User? Indem wir Foucaults berühmte Analyse des Autors paraphrasieren, können wir fragen, welche Formen des kulturellen Imaginären uns die „User-Funktion“ bietet. Handelt es sich vielleicht um ein obsoletes Paradigma in einer Welt partizipatorischer Prosumer-Kultur? Oder sollte die Frage lauten: „Glaubt Ihr noch an den User?“ So haben jedenfalls Olia Lialina und Dragan Espenschied ein klassisches Zitat der Figur Ram aus dem Film Tron umformuliert. Die transmediale 2013 glaubt an das Fortbestehen des Users. Das hat Folgen für die Konzeptualisierung der politischen Beschaffenheit von Netzkultur. Der Themenstrang Users widmet sich dem User als einer der wichtigsten Figuren in der Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts, beleuchtet verschiedene Aspekte, etwa die geschichtliche Entwicklung der User-Kultur innerhalb der Konsumgesellschaft und der Kybernetik, und greift die wechselnden Rollen des Users auf. Sind wir letztlich alle User? Gestalten wir mit unseren Tools und werden wir von ihnen gestaltet? Und, wenn das so ist, welche Begriffe helfen uns dabei, uns in dieser User-Kultur zurechtzufinden und sie zu rekonstruieren? Noch ist die Rolle des Users weit verbreitet, auch wenn die Medienindustrie erklärt, der passive Konsument habe sich längst in einen aktiven Produser verwandelt. Wir zeigen auf, wie die neue digitale Konsumentenproduktion zwischen Ausbeutung und Aneignung pendelt. Und schließlich fragen wir danach, welche neue kulturelle Position der User einnimmt, welche er vorher besetzte und wie wir dieses Wissen nutzen können, um den User neu zu denken.

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