transmediale 2015 CAPTURE ALL gibt Programm und weitere Teilnehmer_innen- Highlights bekannt

Pressevorschau: 27. Januar 2015, 12:00 Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles Allee 10, 10557 Berlin
Presseakkreditierung: Die Presseakkreditierung ist bis zum 15. Januar 2015 möglich.
Press Kit: Im Press Kit finden Sie nähere Informationen zum diesjährigen Festival und hochauflösende Bilder zum Download.

 

Berlin, 16.12.2014

 

Den ersten Programmankündigungen Anfang November folgend freuen wir uns, weitere Teilnehmer_innen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Medien bekanntzugeben, die vom 28. Januar bis zum 1. Februar 2014 zur transmediale 2015 CAPTURE ALL, erneut gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, im Haus der Kulturen der Welt zusammenkommen.

 

Das vollständige Programm ist in Kürze online unter www.transmediale.de/capture-all verfügbar.

 

Art is Open Source (AOS) (Oriana Persico [it] & Salvatore Iaconesi [it]), Kim Asendorf (de), Timo Arnall (uk), Nadav Assor (us), LaTurbo Avedon, Aram Bartholl (de), Ryan Bishop (us), Zach Blas (us), Myriam Bleau (ca), Benjamin H. Bratton (us), Mercedes Bunz (de), Mark Butler (at/us), Revital Cohen (uk/be), Jordan Crandall (us), David Darts (us), Irineu Destourelles (pt), Heather Dewey-Hagborg (us), Eastwood - Real Time Strategy Group (hr/rs), Teboho Edkins (us), Antje Ehmann (de), Greg Elmer (uk/ca), Mathias Fuchs (de), Furtherfield (Ruth Catlow [uk] & Marc Garrett [uk]), Dominic Gagnon (ca), Carolin Gerlitz (de), Goodiepal (dk), Stephen Graham (uk), Hacklander (us) \ Hatam (us) with Fredrik Olofsson (se), Adnan Hadzi, Ellie Harrison (uk), Anne Helmond (nl), Louis Henderson (uk), Derek Howard (ca), Tehching Hsieh (tw), Edward J. Keller (us), Sarah Kember (uk), Simon Klose (se), Christina Kral (de), Maria Kramar (ru), Ganaele Langlois (ca), Patrick Lichty (us), Jonas Lund (se), Nicolas Maigret (fr) & Brendan Howell (us), Sam Meech (uk), Lorna Mills (ca), Karen Mirza (uk), Robyn Moody (ca), Jennifer Lyn Morone (us), Evgeny Morozov (by), Mushon Zer-Aviv (il), Dionysia Mylonaki (gr), Arash Nassiri (fr), David Orrell (ca), Jussi Parikka (fi), Matteo Pasquinelli (it), Laurel Ptak (us), People Like Us (uk), Tobias Revell (uk), Annick Rivoire (fr), Ned Rossiter (au), Antoinette Rouvroy (be), Paolo Ruffino - IOCOSE (it), Erica Scourti (gr), Sebastian Schmieg (de) & Silvio Lorusso (it), Trebor Scholz (de), Shu Lea Cheang (tw), Felix Stalder (ch), Mike Stubbs (uk), Tiziana Terranova (it), unMonastery, Tuur Van Balen (uk), Ben Vickers (uk), Klaus vom Bruch (de), Christian von Borries (de), Judy Wajcman (uk), Oliver Walker (uk), Jennifer Whitson (ca), McKenzie Wark (au), Anne-Cécile Worms (fr)

 

WORKSHOP-PROGRAMM

Im Foyer entsteht während des Festivals in Zusammenarbeit mit raumlaborberlin ein dynamischer Arbeitsraum für Workshops, Diskussionen und Projektpräsentationen. Künstler_innen, Wissenschaftler_innen und Technologie-Aktivist_innen entwickeln und erproben hier gemeinsam mit dem Publikum konstruktive Erwiderungen auf die Dilemmata einer Gesellschaft, die zunehmend der Logik des CAPTURE ALL folgt.
So befasst sich das internationale Kollektiv unMonastery mit Fragen sozialer Innovation – beispielsweise, wie sich Lebensunterhalt und öffentliche Mittel in Zeiten der Rezession nachhaltiger gestalten lassen. Technologieaktivisten und Künstler wie David Darts, Adnan Hadzi und Aram Bartholl stellen alternative Netzwerk-Infrastrukturen vor, die Potenziale für autonome Kommunikationsformen jenseits der Cloud bieten.
Außerdem diskutiert eine Gruppe von Hackerinnen, Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen feministische Methodologien und Ansätze, die eine kritische Zusammenschau von mit Netzwerk-Technologie verbundenen sozial-diskursiven Praktiken und Gender-Politiken ermöglichen. Das Projekt Ubiquitous Commons setzt sich mit der Frage auseinander, wie Big Data als gemeinschaftliche Ressource für Bürger_innen zugänglich gemacht werden kann statt exklusiver Besitz einzelner Data-Mining-Unternehmen zu bleiben.
Jeden Tag werden Arbeitsgruppen, Projekte und Kollektive unterschiedliche thematische Akzente setzen, die das Foyer – trotz der eher ernüchternden Aussichten von CAPTURE ALL – in eine Plattform für zukünftige Handlungsfähigkeit sowie Wissensaufbau und -transfer verwandelt.
Die unabhängigen Netzwerke und nutzergesteuerten Plattformen, aber auch die präsentierten Tool Kits, Methodiken und Manifeste verweisen auf die enorme Bedeutung, die einem Paradigmenwechsels innerhalb unserer Lebensführung und dem Entstehen einer Kultur jenseits von CAPTURE ALL mit Vermessung und Kontrolle zukommen.

 

AUSSTELLUNGSPROGRAMM

Das Ausstellungsprogramm der transmediale 2015 besteht aus der CAPTURE ALL-Ausstellung sowie einer Sonderedition der 2013 das erste Mal in Liverpool gezeigten Time & Motion: Redefining Working Life.

 

CAPTURE ALL
Die CAPTURE ALL-Ausstellung, kuratiert von Daphne Dragona und Robert Sakrowski, präsentiert künstlerische Positionen, die auf die Ungleichmäßigkeiten und Fehlannahmen der datafizierten Welt reagieren. Der Fokus der Arbeiten richtet sich auf die mehrdeutige Beziehung und unheimliche Spannung zwischen User und Algorithmus, zwischen Selbst und dem sich ständig entwickelnden Apparat.
Unter den Ausstellenden ist der Künstler Jonas Lund, der in FTFY (Fixed That For You) mit Hilfe eines selbstentwickelten Algorithmus aus verschiedensten ausstellungsbezogenen Daten der vergangenen transmediale-Festivals die ”perfekte” transmediale-Ausstellung generiert. Tobias Revell erzählt mit der Arbeit Mercenary Cubiclists die Geschichte der fiktiven britischen Stadt Galtham. In der dystopischen Smart City sind die Bewohner zu digitalen Sklaven in einer gamifizierten Welt gemacht worden. Sebastian Schmiegs und Silvio Lorussos Networked Optimization zeigt alternative Versionen von populären Selbsthilfebüchern, die ausschließlich aus mehrheitlich von Kindle-Nutzern hervorgehobenen Passagen bestehen, welche automatisch in Amazons Datenzentren gespeichert werden.
Für die Videoarbeit Body Scan hat Erica Scourti Teile ihres Körpers mit Hilfe einer iPhone-App aufgenommen, die sie mit den Ergebnissen anderer User zusammenführt.
Timo Arnalls Internet Machine ist eine Multi-Screen-Videoinstallation über die unsichtbaren Infrastrukturen des Internets. Arnall zeigt die verborgene Materialität unserer Big Data, indem er die technischen Infrastrukturen erforscht, die hinter dem Konzept der flüchtigen Daten der Cloud stehen.
Mit dem Big Data-Orakel Stakhanov werden Oriana Persico und Salvatore Iaconesi aus dem internationalen Netzwerk Art is Open Source kontinuierlich Informationen und Daten aus sozialen Netzwerken entnehmen, Verbindungen zwischen ihnen ziehen, Vermutungen aufstellen und Wechselbeziehungen herstellen, um daraus Zukünftiges vorherzusagen.

 

Künstler_innen: Timo Arnall, Art is Open Source (AOS): Oriana Persico + Salvatore Iaconesi, LaTurbo Avedon, Zach Blas, Heather Dewey-Hagborg, Eastwood - Real Time Strategy Group, Jonas Lund, Jennifer Lyn Morone, Tobias Revell, Sebastian Schmieg & Silvio Lorusso, Erica Scourti

 

Time and Motion: Redefining Working Life
Time & Motion: Redefining Working Life wird als zweite Ausstellung im Rahmen der transmediale 2015 CAPTURE ALL gezeigt. 2013 bei FACT (Foundation for Art and Creative Technology) Liverpool produziert, wird sie nun als Sonderedition mit Bezug zum Festivalthema präsentiert.
Time & Motion nutzt künstlerische Arbeiten, Forschungsprojekte, Archivmaterialien und Interventionen, um unsere Reise durch die Arbeitswelt nachzuvollziehen – von der Stechuhr am Fabriktor bis zur Online-Anmeldung im Home Office. In einer Zeit struktureller Veränderungen am Arbeitsmarkt, wachsender Jugendarbeitslosigkeit und radikalen Umbrüchen im Geschäftsleben angesichts eines globalen Konjunkturrückgangs sind die Fragen der Ausstellung brandaktuell – und sollen auch die Besucher_innen dazu anregen, ihr eigenes Arbeitsleben und die damit verbundenen Veränderungen zu überdenken: „Was ist aus dem Acht-Stunden-Tag geworden?”, „Wie sieht Ihre Work-Life-Balance aus?” und „Wie beeinflusst Technologie Ihre Arbeitsweise?”

Eine Kooperation zwischen transmediale, Haus der Kulturen der Welt, FACT, Royal College of Art, Creative Exchange Hub und Schering Stiftung.

Die Ausstellung läuft nach Ende der transmediale parallel zu der Ausstellung Eine Einstellung zur Arbeit des kürzlich verstorbenen Harun Farocki bis zum 6. April 2015 weiter.

 

Künstler_innen: Tuur Van Balen, Revital Cohen, Ellie Harrison, Tehching Hsieh, Sam Meech, Oliver Walker
Kuratoren: Mike Stubbs and Emily Gee, FACT, Liverpool

 

Am 22. Januar 2015, 19:00, eröffnet bei der Schering Stiftung, Berlin, die Partnerausstellung assemble | standard | minimal von Revital Cohen und Tuur Van Balen. Cohen und Van Balen übersetzen unser Zeitalter der automatisierten und standardisierten Produktionstechnologien in performative Installationen, provokative Objekte und subtil ästhetisierte Dokumentarfilme. Sie läuft bis zum 3. Mai 2015.

 

PERFORMANCEPROGRAMM

Das diesjährige Performance-Programm umfasst audiovisuelle Stücke in der Tradition des Live-Cinemas und intermedialen Arbeite, die sich jeder Kategorisierung entziehen. Die Performances reflektieren starre, unser Leben kontrollierende Strukturen und untergraben sie spielerisch.
Unter den Highlights ist die Weltpremiere Citation City von People Like Us sowie Nicolas Maigrets und Brendan Howells The Pirate Cinema.
Citation City besteht aus 300 in London spielenden oder gedrehten Spielfilmen, die eine Geschichte innerhalb der Geschichte erzählen, um zu erkunden, was sich aus der Verknüpfung der vielfachen Erzählstränge ergibt.
Die Deutschlandpremiere von The Pirate Cinema zeichnet die räumliche Struktur des digitalen Medienkonsums und der weltweiten Inhaltsverbreitung ab, indem es Peer-to-Peer-Transfers in Netzwerken mit BitTorrent-Protokoll in Echtzeit projiziert.
Mit Myriam Bleaus Toys of the Future zeigt die transmediale eine Europapremiere: In der Musikperformance tritt die Künstlerin mit vier rotierenden Acrylkreiseln auf, die mit variierenden Lichthöfen auf musikalische Algorithmen reagieren.
Colin Hacklander, Farahnaz Hatam und Fredrik Olofsson präsentieren Levels of Intrusion, in dem stroboskopische Kontrollsysteme, historische und moderne Verschlüsselungsmethoden, Live Twitter-Streams und Texte wie Edward Snowdens Moskau-Statement auf ein Schlagzeug treffen.
Während der Weltpremiere von Goodiepals dreitägiger Performance-Installation El Camino Del Hardcore - DJ. Audio $var I day lädt der Künstler das Publikum dazu ein, mit der Live-Interpretation seiner Publikation The Way of the Hardcore zu interagieren. Diese wird in das Projekt “das Internet zu verlassen” weiterentwickelt, eine Aufgabe, die in ihrer schieren Unmöglichkeit ein poetischer Akt persönlichen Widerstands gegen CAPTURE ALL wird.

 

Teilnehmer_innen sind unter anderem: Myriam Bleau, Goodiepal, Hacklander \ Hatam mit Fredrik Olofsson, Nicolas Maigret & Brendan Howell, People Like Us

 

KONFERENZPROGRAMM

Das Konferenzprogramm der transmediale 2015, kuratiert von Kristoffer Gansing und Daphne Dragona, beschäftigt sich mit der Frage, was es bedeutet, in einer algorithmisch geprägten Welt zu leben und untersucht anhand der drei Streams Life, Play und Work, auf welche Art und Weise der angestrebte „Full Take”, die vollständige Erfassung der Kommunikation, das gegenwärtige Leben in den jeweiligen Bereichen formt.
Zentrale Themen sind dabei unter anderem Datafizierung, Quantifizierung, Gamification, Selbstoptimierung, Selbstkommodifizierung und die sich auflösenden Grenzen zwischen Arbeit und Spiel.
In Your Future at Work: Logistics, Rights and Dilemmas diskutieren Trebor Scholz, Ned Rossiter und Laurel Ptak die Möglichkeiten, auch im Bereich der Arbeit den Technologien der vollständigen Datenerfassung zu entgehen und die Frage nach möglichem Widerstand.
Edward J. Keller, Jordan Crandall, Benjamin H. Bratton, Tiziana Terranova und Ryan Bishop stellen in The Post-Planetary Design: A Speculative Sense spekulative Fallstudien und Szenarien für eine technologische Zukunft der Datenerfassung vor: Aus der Perspektive des Designs, der Theorie und der Ökonomie betrachten sie die sich daraus ergebende gegenwärtige technisch-politische Situation mit ihren eigenen Sinnwelten, Verantwortlichkeiten und Herrschaftssystemen.
Ruth Catlow untersucht in Play as a Commons: practical utopias & P2P futures im Gespräch mit Christina Kral ausgehend von der neuen gemeinschaftlichen Spielform Play Commons, wie die Peer-to-Peer-Logik und gemeinsame Wertvorstellungen verwendet werden können, um spielerisch mögliche Zukunftsszenarien sozialer und urbaner Räume zu entwickeln.
Greg Elmer, Ganaele Langlois, Anne Helmond, Carolin Gerlitz und Jussi Parikka fragen in Becoming Data-Point nach den ethischen, politischen und technologischen Auswirkungen, die sich aus der Entwicklung des Users zum Datenpunkt ergeben.
Matteo Pasquinelli, Antoinette Rouvroy und Evgeny Morozov diskutieren darüber, warum und wie Algorithmen Gesellschaften regieren; in dem Panel All watched over by algorithms soll Aufschluss über die verwirrenden Bereiche und häufigen Fehlvorstellungen zur Herrschaft der Algorithmen gegeben werden.
Stephen Graham, Sarah Kember und Tobias Revell versuchen in Predict & Command: Cities of Smart Control die Frage zu beantworten, welche Situationen und Verbindungen zwischen dem Selbst, der Arbeit, der Freizeit und dem alltäglichen Leben im Paradigma der Smart City entstehen.
Als Teil einer Sonderserie von Late Night-Gesprächen wird der amerikanische Medienkünstler, Theoretiker und Performer Jordan Crandall auf der Grundlage seiner One Man Show Unmanned mit Ryan Bishop, Professor of Global Arts and Politics bei der Winchester School of Art, performativ über selbstständige Systeme, Erfassung auf Distanz, Teletechnologien und die Bildung von Subjektivität in umfangreichen, integrierten Verteidigungssystemen sprechen.

Das Konferenzprogramm wurde teilweise in Zusammenarbeit mit der Winchester School of Art entwickelt.

 

Teilnehmer_innen sind unter anderem: Ryan Bishop, Benjamin H. Bratton, Mercedes Bunz, Mark Butler, Ruth Catlow, Jordan Crandall, Greg Elmer, Mathias Fuchs, Marc Garrett, Carolin Gerlitz, Stephen Graham, Anne Helmond, Edward J. Keller, Sarah Kember, Simon Klose, Christina Kral, Ganaele Langlois, Evgeny Morozov, Mushon Zer-Aviv, Jussi Parikka, Matteo Pasquinelli, Laurel Ptak, Annick Rivoire, Ned Rossiter, Antoinette Rouvroy, Paolo Ruffino - IOCOSE, Erica Scourti, Nishant Shah, Trebor Scholz, Shu Lea Cheang, Felix Stalder, Mike Stubbs, Tiziana Terranova, Judy Wajcman, McKenzie Wark, Jennifer Whitson, Anne-Cécile Worms

 

FILM- UND VIDEO-PROGRAMM

Kuratiert von Marcel Schwierin drehen sich die Filme und Videos der transmediale 2015 um Motive wie Selbstoptimierung, Selbstdarstellung, Internet, Internetvideos, Drohnen, Überwachung, Kapitalismus, Terrorismus, Kriminalität und Sprache.
CAPTURE ALL ist für die Kamera ein schizophrener Zustand. Einerseits wird sie zum Werkzeug der Allerfassung des Menschen, sei es durch Gesichtserkennung, sei es durch Drohnen, andererseits ist sie völlig nutzlos, wenn es darum geht, das Erfasste auszuwerten – das Zeitalter der Algorithmen ist für sie per se unsichtbar. Die Filme und Videos der transmediale 2015 beleuchten das Thema CAPTURE ALL daher aus vier Perspektiven: der Optimierung von Körper und Kommunikation, der Suggestion von Glücksidologie versus der Implementierung von Angst, dem Internet als alles abbildende Informationsmaschine und der Erfassung der Welt durch mechanische Augen und elektronische Manipulationen.
Unter anderem reflektiert das britische Künstlerduo Karen Mirza & Brad Butler in The Unreliable Narrator die sogennanten Mumbai-Anschläge von 2008. Abgehörte Telefongespräche zwischen den Terroristen während der Angriffe, Videos aus Überwachungskameras und die Verarbeitung der Anschläge in zahlreichen Bollywoodfilmen schaffen eine neue Erzählung des Grauens, die die mediale Totalerfassung zwischen Überwachung, Angst und Voyeurismus thematisiert.
Auch Teboho Edkins wird für das Screening seines für das Sundance-Filmfestival ausgewählten und beim Festival Africano de Córdoba ausgezeichneten Gangster Project anwesend sein: Edkins inszeniert sich darin selbst – einen jungen, weißen Regisseur, der einen Film mit Gangstern des gefährlichsten Viertels von Kapstadt drehen will. Seine drei zentralen Protagonisten werden wenige Monate nach den Dreharbeiten bei Schießereien getötet.
Insgesamt 44 Filme und Videos aus den Jahren 1937-2014, darunter 13 Premieren, werden in acht Programmen und zwei Installationen gezeigt, jedes Programm bildet dabei ein eigenes Subthema.

Anwesende Gäste sind unter anderem: Nadav Assor, Christian von Borries, Irineu Destourelles, Teboho Edkins, Antje Ehmann, Dominic Gagnon, Louis Henderson, Derek Howard, Maria Kramar, Patrick Lichty, Karen Mirza, Dionysia Mylonaki, Arash Nassiri, Klaus vom Bruch

In Ergänzung zum Film- und Videoprogramm präsentiert die transmediale in Zusammenarbeit mit ARTE Creative die Weltpremiere des essayistischen Transmedia-Projekts World Brain der beiden französischen Künstler und Wissenschaftler Gwenola Wagon und Stéphane Degoutin.
Der 70-minütige Film und die interaktive Webseite nehmen den Zuschauer mit auf einen Tauchgang durch die physischen Untiefen des Internets. World Brain versucht eine Untersuchung der Utopien und Ideologien, die mit der Entstehung einer kollektiven Intelligenz und der Hypothese eines weltweiten Netzwerks verbunden sind. Das Ziel ist nichts Geringeres als die Schaffung eines alternativen Projekts für das Überleben der Menschheit. arte.tv/worldbrain

 

NETZWERKPROGRAMM

Für das Vorfestivalprogramm Vorspiel kooperieren transmediale und CTM – Festival for Adventurous Music and Art vom 9. Januar bis zum 1. Februar 2015 wieder mit einem Berliner Netzwerk aus Projekträumen, Galerien und unabhängigen kulturellen Akteuren aus dem Feld der digitalen Kunst und Kultur sowie experimenteller Musik und Klangkunst, die auf die Festivalthemen CAPTURE ALL und Un Tune reagieren.
Mit dem Vorspiel soll der Dialog zwischen beiden Festivals gestärkt und das in den letzten Jahren aufgebaute Netzwerk ausgebaut werden.
Als Teil von reSource for transmedial culture Berlin, dem Ganzjahresprogramm der transmediale, verbindet es verschiedene Genres und Praktiken, um Gelegenheiten für Austausch und Reflexion zu schaffen und Gemeinschaften und Individuen zusammenzubringen, die sich kritisch mit Kunst, Technologie, Politik und Identität auseinandersetzen.

Der kanadische Mathematiker und Publizist David Orrell, ein auf die Ökonomie von Systemen spezialisierter Mathematiker und Autor von Bestsellern wie Apollo's Arrow: The Science of Prediction and the Future of Everything, hält die diesjährige Marshall McLuhan Lecture am 27. Januar in der Botschaft von Kanada. Orrell ist bekannt für seine Kritik an neoklassischer Wirtschaftstheorie und deren übermäßigem Glauben an statistische Prognosen.

In Verbindung mit der Marshall McLuhan Lecture werden vom 27. Januar bis zum 1. Februar 2015 im McLuhan Salon die unverkennbaren GIF-Arbeiten der kanadischen Medien- und Internetkünstlerin Lorna Mills präsentiert. Am 31. Januar 2015 zeigt der Salon die Deutschlandpremiere von Ways of Something, einem Episodenfilm mit 58 mitwirkenden Netzkünstlern, kuratiert von Lorna Mills als Remake einer Episode von John Bergers BBC-Dokumentarfilm Ways of Seeing (1972).

 

Der Vortrag wird auf Englisch gehalten; der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.

 

transmediale Marshall McLuhan Lecture ist eine Kooperation zwischen transmediale und der Botschaft von Kanada.

 

Zum Vorspielprogramm folgt eine gesonderte Pressemitteilung im Januar.

 

Pressetermine, Press Kit, druckfähige Bilder und die Möglichkeit zur Online-Akkreditierung sind im Pressebereich unter http://www.transmediale.de/de/press zu finden.

 

Die transmediale ist ein Projekt der Kulturprojekte Berlin GmbH in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt. Die Kulturstiftung des Bundes fördert die transmediale als kulturelle Spitzeneinrichtung.

 

Tabea Hamperl
press@transmediale.de
tel: +49 (0)30 24 749 792
http://www.transmediale.de/
 

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