Territories of Complicity

11.01.2018

Territories of Complicity

Territories of Complicity nimmt das Bild des Freihafens zum Ausgangspunkt, um zu erforschen, wie verdeckte Systeme, technologische Infrastrukturen und Ausnahmegebiete unsere wirtschaftlichen, soziopolitischen Wirklichkeiten formen. Als dynamische Kreuzung globaler Zirkulationssysteme, mit getarnten Zuständigkeiten und opportunistischen Ausnahmeregelungen, verweist der Freihafen auf die Komplizenschaft des Staates in der Bevollmächtigung und Absicherung eines globalen Kapitalismus. Gleichzeitig stellt er ein Gegenbild zu blockierten Migrationsbewegungen dar. Vor dem Hintergrund eines weltweit erstarkenden Nationalismus und populistischen Forderungen nach Obergrenzen oder Mauern – vorgeblich zum Schutz der eigenen Wirtschaft und nationaler Werte – untersuchen die gezeigten Arbeiten die weit zurückreichenden Beziehungen von Territorium, Wertanhäufung und der rassifizierten Kontrolle von Körpern.

Territories of Complicity wurde im Rahmen von New Networked Normal gemeinsam mit Abandon Normal Devices, Centre de Cultura Contemporània de Barcelona, The Influencers und STRP mit Unterstützung durch das Creative Europe-Programm der Europäischen Union produziert.

Kuratiert von Inga Seidler

Daten, Waren, Geld und Menschen zirkulieren kontinuierlich in Transportinfrastrukturen, logistischen Systemen und Kommunikationsnetzwerken. Während Grenzen noch immer die zentrale – meist brutale – Methode für die Organisation und Definition von Raum darstellen, werden altbekannte Geografien von Staatsterritorien durch transnationale Unternehmen, Bankkonzerne und Lieferketten ohne Weiteres überschritten. Bei ihren Bewegungen über Grenzlinien hinweg bringen diese Infrastrukturen auch neue Formen von Versicherheitlichung und legalen Ausnahmen mit sich. Weltweit werden physische und virtuelle Korridore sowie abgeschottete Territorien geschaffen, in denen Gesetze, Besteuerung, aber auch Bürgerrechte und andere nationale Regelungen ausgesetzt werden, um freien Handel zu begünstigen.

Territories of Complicity nimmt das Bild des Freihafens zum Ausgangspunkt, um zu erforschen, wie verdeckte Systeme, technologische Infrastrukturen und Ausnahmegebiete unsere wirtschaftlichen, soziopolitischen Wirklichkeiten formen. Als dynamische Kreuzung globaler Zirkulationssysteme, mit getarnten Zuständigkeiten und opportunistischen Ausnahmeregelungen, verweist der Freihafen auf die Komplizenschaft des Staates in der Bevollmächtigung und Absicherung eines globalen Kapitalismus. Gleichzeitig stellt er ein Gegenbild zu blockierten Migrationsbewegungen dar. Vor dem Hintergrund eines weltweit erstarkenden Nationalismus und populistischen Forderungen nach Obergrenzen oder Mauern – vorgeblich zum Schutz der eigenen Wirtschaft und nationaler Werte – untersuchen die gezeigten Arbeiten die weit zurückreichenden Beziehungen von Territorium, Wertanhäufung und der rassifizierten Kontrolle von Körpern.

Angelehnt an den Aufbau von Freihäfen entsteht in der Ausstellung eine Umgebung, die Installationen, künstlerische Forschung und Live-Präsentationen miteinander verbindet: Im Laufe des Festivals „entpacken“ und aktivieren die Künstler_innen ihre Arbeiten in Form von Screenings, Performances, Workshops und Diskussionen. Unter Anwendung forensischer Methoden, spekulativer Ansätze, von Experimenten und Appropriation hinterfragen sie dominante neoliberale Narrative sowie unser Verstandnis von Zugehörigkeit und Wert.

Territories of Complicity wurde im Rahmen von New Networked Normal gemeinsam mit Abandon Normal Devices, Centre de Cultura Contemporània de Barcelona, The Influencers und STRP mit Unterstützung durch das Creative Europe-Programm der Europäischen Union produziert.

 

Öffnungszeiten Ausstellung

31.01.: 19:00–23:00
01.02.–04.02.: 11:00–22:00

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