Anxious to Act

07.12.2015

Anxious to Act

Fünf Jahre nach den turbulenten politischen Ereignissen von 2011, die zu einer Serie dezentraler, aber medial choreografierter Akte des Widerstands geführt haben, bedürfen die Muster des globalen Aktivismus sowie auch individuelle Medienhandlungen einer Reflexion. Von Tahrir nach Taksim, von Occupy zu den Indignados, von den Twitter- und Facebook-Revolutionen bis hin zum Blackberry-Aufstand: Der Anxious to Act-Stream greift die hinter uns liegenden Geschehnisse auf und thematisiert vor diesem Hintergrund die paradoxen neuen Herausforderungen für Handeln und Aktivismus in einer verschlungenen Gegenwart.

Infolge der systematischen Zurückdrängung der Wellen des Widerstands durch eine Kombination medienversierter Gegen-Choreographien ist medienbasiertes Handeln mit neuen Unsicherheiten und Ambivalenzen behaftet. Ein schleichendes Unbehagen in Bezug auf die Spielräume medialer Öffentlichkeiten hat sich in der Post-Snowden-Ära verbreitet. Was einst als „Noosphäre“ oder „Weltgehirn“ vorweggenommen wurde, hat sich zu einem durchaus fragmentierten globalen Sensorium entwickelt, in dem mikropolitische und geopolitische Bewegungen außer Takt erscheinen.

Ausgehend von der Komplexität der Konzepte von „Intervention“ und „Widerstand“ im Kontext gigantischer, vernetzter Systeme des medialen Einschlusses, diskutiert dieser Stream die Widersprüche eines sich ständig weiterentwickelnden, inhärent instabilen „Medienaktivismus“. In Frage stehen neue Konvergenzen jenseits des rein Technologischen, zu einer Zeit, die neben andauernden Gründen zu intervenieren – zumindest scheinbar – immer noch größere Spielräume für Interaktion bietet.

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