[Closed] Researching BWPWAP

24.07.2012

[Closed] Researching BWPWAP

The Reinvention of Research as Participatory Practice

Internationale Konferenz und PhD Workshop an der Leuphana Universität Lüneburg vom 22.-24. November 2012

Ausschreibung zur Einreichung von Vorschlägen für Internationale Konferenz und PhD Workshop

an der Leuphana Universität Lüneburg vom 22.-24. November 2012

 

Organisiert von:

Digital Aesthetics/Participatory IT Research Centre, Aarhus University

reSource transmedial culture berlin / transmediale festival

Centre for Digital Cultures, Leuphana Universität Lüneburg

 

Die Einreichungsfrist ist jetzt abgelaufen. Vielen Dank für eure Einsendungen!

 

Wir möchten Wissenschaftler aus den verschiedensten Forschungsrichtungen ansprechen, um gemeinsam einige der Widersprüche in der digitalen Kunst und Kultur der Gegenwart zu betrachten. Vorrangig richtet sich der Workshop internationale PhD Wissenschaftler, doch sind wir ebenfalls an Wissenschaftlern interessiert, die zur Zeit ohne institutionelle Unterstützung an Forschungsprojekten arbeiten.

Im Workshop soll es darum gehen, Konzepte und Phänomene zu untersuchen, die - ganz im Sinne des thematischen Rahmen des Festivals - durch die Netzwerkkultur und digitale Medien aus dem Gleichgewicht gebracht wurden (siehe unten). Mögliche Themen:

 

/ techno-cultural displacement and invention

/ fragility of networks
/ disruptive potential of artistic practice

/ paradoxes of digital art and culture

/ organisation after networks
/ participatory research practices

/ research beyond academia

/ network epistemologies

/ networks after social networks

 

 

BWPWAP

Mit Bezug auf die Aberkennung des Planetenstatus von Pluto im Jahr 2006 untersucht der Titel der transmediale 2013 BWPWAP (Back When Pluto Was a Planet) techno-kulturelle Prozesse der Verlagerung und erfinderische Prozesse und ruft zu künstlerischen und spekulativen Antworten auf ein neues kulturelles Imaginäres auf. Back When Pluto Was a Planet – zu dieser Zeit schien das Leben vielleicht noch unschuldiger, doch plötzlich kann sich ein ganzes kulturelles Imaginäres einfach über Nacht ändern, so wie ein Planetensystem, und mit ihm technologische und kulturelle Paradigmen. Das Festival nimmt die Verletzlichkeit der Kultur als einen Ausgangspunkt, um das zerstörerische Potenzial von technologischen Entwicklungen und künstlerischer Praxis zu erforschen. Können wir uns so verhalten, als wäre es noch BWPWAP und gleichzeitig kulturelle Praktiken der Gegenwart und Zukunft neu definieren und Netzwerke jenseits von Zeit und Raum erfinden?

Diese Konferenz und dieser Workshop, die der nächsten transmediale vorausgehen, fragen danach, wie BWPWAP im Zusammenhang mit der Wissenschaftskultur interpretiert werden kann, die von der Netzwerkkultur und den digitalen Medien ungemein aus der Balance gebracht wurde. Was wäre, wenn Pluto gar nicht einem epistemologischen Bruch oder einer wissenschaftlichen Revolution zum Opfer gefallen ist, sondern einem banalen administrativen Verfahren – einer Neudefinierung dessen, was einen Planeten ausmacht und der Erfindung der Kategorie ‘Zwergplanet’? Was würde dies über die gegenwärtige Wissenschaftskultur aussagen? Ist Forschung heute zu sehr mit genau diesen banalen Neukategorisierungen beschäftigt und – nach Bologna – mit dem, was bereits Lyotard unter dem Begriff ‘Performativität’ zusammenfasste? Oder hält sie immer noch das Staunen und Wundern inne, das soviele mit Pluto verbinden und das von BWPWAP als kulturellem Begriff umfasst wird? Wenn BWPWAP eine Zeit beschreibt, in der transmediale Kultur außerhalb des akademischen Feldes erforscht wurde, wie können dann Netzwerkkultur und digitale Medien zur Wissenschaftskultur beitragen und sie umwandeln? Kann sie dazu gebracht werden, sich zu einer Existenz jenseits der akademischen Welt zu bekennen - wenn schon nicht mehr zu einer Existenz innerhalb des Sonnensystems? 

BWPWAP (Als Pluto noch ein Planet war...) wurde Netzwerkkultur bereits unter den Sozialen Medien und zunehmend den Mobilen Medien zusammengefasst. Netzwerk- und weitere Strategien in der Software- und Netzkultur sind mit dem Alltag und dem Businessleben verstrickt worden. Die Wissenschaftskultur wurde von einem ähnlichen Schicksal heimgesucht: Konferenzen sind vermehrt lediglich ‚networking events‘, um kulturelles Kapital zu fördern. Wissenschaftliche Kommunikation ist nur noch ein aufschlussreicher Faktor für Forschungsgeldgeber. Welche Komplizität kann in diesem Sinne also zwischen Netzwerk- und Forschungskultur aufgebaut werden – mit oder ohne Pluto? Können sich digitale Kultur und Forschung gegenseitig vor sich selbst retten? Welche technologischen und künstlerischen Praktiken wurden BWPWAP vorgeschlagen? Könnten sie  rhizomatische Auswirkungen auf Forschung und digitale Kultur haben?

 

WORKSHOP UND VERANSTALTUNGSREIHE

Die transmediale und Forschungsgruppen der Universitäten in Aarhus und Lüneburg haben eine Partnerschaft entwickelt, um neue Formen von gemeinschaftlicher Forschung, 'Peer-Review', Veröffentlichungen und performativem Wissensaustausch zu fördern. Dies steht im Zusammenhang des allgemeinen Interesses, eine Plattform für Wissensaustausch und Forschung in den Künsten und Wissenschaften zu entwickeln. Die wissenschaftliche Konferenz und der PhD Workshop nehmen das neue Thema der nächsten transmediale als einen weitgehenden Ausgangspunkt und als eine Chance für Forscher, Ideen und Entwicklungsprozesse auszutauschen – über den Zeit- und Raumfaktor akademischer Paradigmen hinaus. Die Herausforderung hierbei ist, für die Forschung aus Netzwerkkultur und digitalen Medien zu retten, was zu retten ist – und natürlich auch anders herum.

Der Workshop ist Teil einer Veranstaltungsreihe von reSource transmedial culture berlin, einer Initiative der transmediale. Sie basiert auf einer ganzjährigen, kontinuierlichen Wissensentwicklung über Netzwerke und der Miteinbeziehung von Communities und geht damit über das Festival hinaus. Die Veranstaltung selbst ist eine interdisziplinäre Konferenz und ein Workshop, bei dem PhD Studenten und andere Teilnehmer mit den drei teilnehmenden Institutionen sowie eingeladenen internationalen Gästen in Kontakt treten können. Ein Teil der Konferenz besteht aus einem Schreibworkshop zu digitalen Schreibpraktiken und Formen gemeinschaftlichen Schreibens. Bereits vor der Konferenz werden die eingeladenen Teilnehmer dazu aufgerufen, an Online-Diskussionen und Gemeinschaftsprozessen teilzunehmen – in einem Experiment der ‚peer‘-Wissensproduktion. Nach der Konferenz werden die Teilnehmer ebenfalls an der Produktion einer ‘peer-review’ Zeitung beteiligt sein – eine experimentelle, neue Art der wissenschaftlichen Veröffentlichung, die auf der transmediale 2013 präsentiert wird.

 

Diese Veranstaltung schließt an ähnliche Events aus den Jahren 2011 und 2012 an, die an der Aarhus University und der Universität der Künste Berlin stattfanden und aus denen die folgenden Publikationen hervorgingen:

 

> darc.imv.au.dk/worldofthenewspaper.pdf

> darc.imv.au.dk/publicinterfaces

 

 

PARTICIPATION AND SUBMISSION

 

Die Einreichungsfrist ist jetzt abgelaufen. Vielen Dank für eure Einsendungen!

 

Wir suchen nach Proposals, die vielfältige Sichtweisen annehmen, um einige Paradoxien des Denkens der Gegenwart und zeitwidrige Praktiken im Umgang mit Kommunikationstechnologien zu erschließen. Unsere Auswahl der Teilnehmer soll eine Vielfalt verschiedener Forschungstraditionen und –disziplinen widerspiegeln, inklusive anwendungsorientierte Felder. Das Ziel ist, die jeweiligen Forschungsprojekte der Teilnehmer weiterzuentwickeln und Netzwerke zu pflegen. PhD Studenten können sich durch ihre Teilnahme 5 ECTS anrechnen lassen. Vorrangig richtet sich der Workshop internationale PhD Wissenschaftler, doch sind wir ebenfalls an Wissenschaftlern interessiert, die zur Zeit ohne institutionelle Unterstützung an Forschungsprojekten arbeiten.

 

Die Proposals sollten Folgendes umfassen: Eine Biographie (500 Zeichen), ein Statement zur momentanen Forschung/einer Beschreibung des PhD Projektes (1000 Zeichen), sowie einen Abstract der Kurzpräsentation (1500 Zeichen). Einsendeschluss ist der 31. August 2012.

 

> darc.imv.au.dk/

> transmediale.de/resource

> leuphana.de/inkubator/digitale-medien.html

 

Partners: Hybrid Publishing Lab, Segmented Media Offerings and Post-Media Lab as part of the Leuphana University of Lüneburg Digital Media Incubator

 

 

 

share

Print Friendly, PDF & Email