ReFunct Media #5

17.01.2013

ReFunct Media #5

Die Multimedia-Installation ReFunct Media #5 nutzt diverse überholte elektronische Medien, zum Beispiel digitale und analoge Abspiel- und Empfangsmedien. Sie werden gehackt, entgegen ihres ursprünglichen Zwecks genutzt und zu einer langen und komplexen Kette von Elementen zusammengefügt.

Die Multimedia-Installation ReFunct Media #5 nutzt diverse überholte elektronische Medien, zum Beispiel digitale und analoge Abspiel- und Empfangsmedien. Sie werden gehackt, entgegen ihres ursprünglichen Zwecks genutzt und zu einer langen und komplexen Kette von Elementen zusammengefügt. Mit einer ökologischen Analogie gesprochen: Sie interagieren in verschiedenen symbiotischen Verhältnissen, etwa mutualistischen, parasitären und kommensalistischen.

 

Die bewusst komplexe und instabile Installation experimentiert mit dem noch auszuschöpfenden Potenzial veralteter elektronischer und digitaler Medien und untersucht unsere Beziehung zu Technologie und Konsum. Doch sie thematisiert nicht nur Ideen für den Umgang mit Elektromüll und Strategien für nachhaltiges Design. ReFunct Media #5 rekontextualisiert Seconhand-Hardware und billige Spielsachen und verwandelt kommerzielle und massenproduzierte Technologie wie Minitels oder Fernsehgeräte in Apparate mit einzigartigen Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten.

 

Initialzündung für ReFunct Media #5 war das Hacken eines ikonischen Onlinedienstes während eines Workshops im August 2012: des französischen Minitels, ein Vortex-Dienst, der über Telefonleitungen zugänglich war. Die Teilnehmer wurden in basisches Hardware-Hacking und Circuit Bending eingeführt und arbeiteten mit einem gerade für tot erklärten Dienst, denn das Minitel-Netzwerk war bereits für immer geschlossen worden.

 

Die Installation thematisiert spielerisch die gewollte Veralterung und Kurzlebigkeit digitaler Technologien. Der geplante Tod elektronischer Geräte verursacht einen rapiden Abfall des wirtschaftlichen Werts existierender Elektronik. Auch wenn dieser Wert bei veralteter Elektrotechnik gegen Null geht, können ihre Komponenten in anderen Kontexten nützlich sein. Leicht verfügbare billige elektronische Geräte zu dekonstruieren und zu kreativen Tools zu recyceln, ist mehr als nur jede Menge Spaß. Wie das Zerlegen von Elektronik generell ermöglicht dieser Prozess ein praktisches Lernen und Verstehen.

 

ReFunct Media #5 ist ein von Benjamin Gaulon, Karl Klomp, Tom Verbruggen und Gijs Gieskes initiiertes Gemeinschaftsprojekt. Besondere Gäste der transmediale-Edition sind Phillip Stearns und Peter Edwards. Darüber hinaus enthält das Projekt Beiträge von Niklas Roy aus ReFunct Media #4.

 

> recyclism.com/refunctmedia.php

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